Gündels Kulturstall

18.02.09

Spurensuche nach Wilhelm Richter (1)


Auf den Spuren eines großen deutschen Kartoffelzüchters (1)


Es ist selbst für uns erstaunlich, was sich aus einem gemeinsamen Hobby so alles entwickeln kann. Anfänglich war es „nur“ die Freude am gemeinsamen Musizieren, wenig später entstanden schon unsere ersten eigenen Texte und Lieder. Durch das Landwirtschaftsstudium und unsere daran anschließenden beruflichen Tätigkeiten war der Aufhänger für unser aktuelles Programm ARTÜFFEL & QUARK schnell gefunden. Zeitgleich begannen wir uns auch intensiv mit der Historie und dem Anbau von alten Kartoffelsorten auseinanderzusetzen.

Je mehr wir uns an den Knollen festgebissen hatten, umso mehr bemerkten wir, dass das Vogtland und seine nähere Umgebung in früheren Jahrhunderten ein „Innovationszentrum“ bezüglich Kartoffelanbau und Kartoffelzüchtung gewesen sein muss. So stießen wir beispielsweise in der Literatur auf einen Kartoffelzüchter namens Wilhelm Richter (1832-1909), der anfänglich in Zwickau (1869-1904) und später in Hameln gewirkt haben soll. Mit seinen neuen bahnbrechenden Züchtungsmethoden brachte er solche wegweisenden Sorten wie RICHTERS IMPERATOR oder REICHSKANZLER hervor, die hinsichtlich Ertrag und Krankheitsresistenzen zu jener Zeit als Maßstab galten.

Über das Leben und Wirken von Wilhelm Richter sind derzeit in der Literatur nur wenige Quellen zu finden. Als gebürtige Vogtländer haben wir uns daher vorgenommen, in den nächsten Monaten noch mehr über einen der bedeutendsten Kartoffelzüchter Deutschlands zu recherchieren.

Matthias Fink, Geschäftsführer der Mülsener Marktfrucht & Milchgut GmbH, stellte uns dazu einen Kontakt zu dem Agrarhistoriker Dr. Planitzer aus Mülsen her. Herrn Planitzer baten wir darauf hin seinen Fundus gezielt nach weiteren Anhaltspunkten zu Wilhelm Richter und seiner Wirkungsstätte in Zwickau zu durchforsten. Und was uns Herr Planitzer am 18.02.2009 präsentierte, übertraf all unsere Erwartungen. Nicht nur die Vielzahl der für uns neuen konkreten Informationen, sondern auch die Exaktheit seiner Rechercheergebnisse war für uns verblüffend und beeindruckend zugleich.

An dieser Stelle möchten wir Herrn Planitzer noch einmal ganz herzlich danken!
Seine Ausarbeitungen werden der Grundstein für weitere Recherchen sein, die wir in den nächsten Wochen und Monaten weiter voran treiben werden.